Signatur
verso unten rechts mit Bleistift signiert, datiert und bezeichnet: "Franziska Furter 2024 / a pale blue dot 15"
Creditline
Kunstsammlung Stadt Zürich
Kurztext
Die Edition von Franziska Furter zeigt konzentrische Farbkreise, die sich wie das Echo eines ins Wasser gefallenen Steins auf dem Blatt ausweiten. Die 25 Unikate der Serie «a pale blue dot» hat die Künstlerin mit dem ihr vertrauten Verfahren des Marmorierens geschaffen. Bei dieser Technik wird das Bild auf die Wasseroberfläche gemalt und dann, ähnlich wie bei der Monotypie, aufs Papier übertragen. Die Instabilität der Oberfläche beeinflusst die Komposition, verursacht Blasen, Windungen und rauchartige Formen. Das Motiv ist während seiner Entstehung in konstantem, nur bedingt kontrollierbarem Wandel und diese fluide Entfaltung wird von Furter im richtigen Moment und mit grösster Sorgfalt festgehalten. Die aus diesem Prozess entstandene Serie besticht durch ihre Leuchtkraft und faszinierende Tiefe.
Der Titel «a pale blue dot» bezieht sich auf eine berühmte Fotografie der Erde, die im Jahr 1990 von der US-amerikanischen Raumsonde «Voyager 1» aus einer Entfernung von rund 6 Milliarden Kilometern aufgenommen wurde, beziehungsweise auf das gleichnamige, vier Jahre später erschienene Buch des Astronomen Carl Sagan, das unter anderem philosophische Betrachtungen über die Stellung des Menschen im Universum enthält. Der poetische Titel der Serie kann daher sowohl in Bezug auf die Vorstellung der Erde als Teil von etwas Grösserem als auch im Hinblick auf die Ästhetik von Fotografien ferner Galaxien interpretiert werden.
Naturerscheinungen unterschiedlichster Art sind eine wichtige Inspirationsquelle für Franziska Furters Schaffen, welches sich hauptsächlich zwischen Zeichnung auf Papier und Installation im Raum bewegt. Seien es meteorologische Phänomene wie Wolken und Blitze oder physikalische Vorgänge wie Explosionen und Wellen, meist sind es flüchtige, von stetiger Veränderung geprägte Ereignisse, mit denen sich die Künstlerin in ihren Werken auseinandersetzt. Dabei reduziert sie ihre Bildsprache auf das Wesentliche, um das subtile Gefühl von Bewegung, Energiefluss und organischer Entstehung zu vermitteln. Besonders poetisch kommt dies in «a pale blue dot» zur Geltung, bei dessen Betrachtung die Zeit plötzlich stillzustehen scheint.
Franziska Furter hatte ihre letzte institutionelle Einzelausstellung im Bündner Kunstmuseum Chur (2023). Ihre Werke befinden sich in den Sammlungen zahlreicher Museen wie dem MoMA in New York, den Staatlichen Museen zu Berlin und dem Kunstmuseum Basel. (Quelle: Verein für Originalgrafik, Zürich)